Einsatzleiterwiki

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cbrn:chemisch:klasse_2:stoffe:kohlenmonoxid

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Kohlenmonoxid

zu treffende Maßnahmen

  • typisches Einsatzszenario: Person hinter Tür. Mögliche Ursachen:
    • Technische Defekte: (Gas-)Heizungen, Gasboiler, Kaminöfen
    • Suizidversuch; typisch: Holzkohlegrill in Wohnung, Türen/Fenster wurden abgedichtet, teilweise schriftliche Hinweise
  • frühzeitig messen, da CO mit Sinnesorganen nicht wahrnehmbar. ETW-Wert 33 ppm.
  • Geräte für die Brandbekämpfung bereit halten
  • Erkundung durch Fenster wenn möglich; Indiz: bewusstlose Person(en) auf dem Boden und/oder Holzkohlegrill im Raum
  • Erkundung im Gebäude unter umluftunabhängigem Atemschutz
  • EX-Schutz-Maßnahmen einhalten
  • gründlich und ausgiebig Lüften
  • Patienten außerhalb der CO-Atmosphäre behandeln, mit Sauerstoff behandeln, ärztlicher Behandlung zuführen

besondere Gefahren

Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise

Stoffeigenschaften von Kohlenmonoxid

  • farb-, geruch- und geschmackloses Gas
  • entsteht bei fast jeder Verbrennung, vor allem bei unvollständiger von kohlenstoffhaltigen Stoffen
  • geringfügig leichter als Luft, hohe Diffusionsfähigkeit (Durchmischungsfähigkeit mit anderen Stoffen)
  • kleine Menge CO in der Atemluft kann zu Vergiftung führen
  • brennbar, verbrennt mit blauer Flamme zu Kohlendioxid
  • hochentzündliches Gas, Explosionsgrenzen:
    • 10,9 Vol.-% UEG
    • 75,6 Vol.-% OEG

medizinische Wirkung

  • Blockierung des Sauerstofftransportes im Blut
  • Symptome:
    • erste Anzeichen: Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel
    • mit steigendem CO-Gehalt im Blut Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Herzrythmusstörungen und Tod

Eine Vielzahl von Personen aus einem Gebäude mit diesen Symptomen spricht für eine CO-Ansammlung.

Bei der medizinischen Behandlung ist durch einen Arzt zu entscheiden, ob die Indikation zu einer hyperbaren Sauerstofftherapie in einer Druckkammer vorliegt. Die Behandlung in einer Druckkammer sollte idealerweise innerhalb von vier Stunden beginnen (danach verschlechtert sich die Prognose). Bis dahin sollte der Patient 100 Prozent Sauerstoff atmen beziehungsweise damit beatmet werden.

Schutz der Einsatzkräfte

  • Grundsätzlich umluftunabhängigen Atemschutz verwenden. Geeignete Filter sind nicht weit verbreitet.
  • EX-Schutz beachten. EX-Messgeräte verwenden.
  • Ausgiebig lüften, da CO noch über lange Zeit aus Gegenständen ausdiffundiert

Folgemaßnahmen

  • Polizei (bei privat) bzw. Gewerbeaufsicht (bei Firmen) hinzuziehen.
  • Bei Verdacht auf technischen Defekt das Gerät außer Betrieb nehmen.
  • Betreiber darauf hinweisen dass das defekte Gerät von einem Fachmann überprüft/repariert werden muss bevor es wieder in Betrieb genommen wird.

Quellenangabe

Stichwörter

CO, Kohlenstoffmonoxid, UN 1016, UN1016, Gefahrnummer 263

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cbrn/chemisch/klasse_2/stoffe/kohlenmonoxid.1352752809.txt.gz · Zuletzt geändert: 12.11.2012 20:40 von christoph_ziehr